Kultursoiree: Das Land der Griechen mit der Seele suchen – „Hellas München“

28. Oktober 2023, 17 – 19 Uhr

Stadtbibliothek Pasing, Bäckerstraße 9

Nikos Papadopoulos mit Bouzouki
Foto: Anthony Healy

Am 28. Oktober 2023 lädt das Kulturforum München-West wieder zu seiner traditionellen Kultursoiree ein. Die Lesung findet in Kooperation mit der Stadtbibliothek Pasing in deren Räumen in der Bäckerstraße 9 statt. Heuer lautet das Motto “Das Land der Griechen mit der Seele suchen – „Hellas München“. Es geht dabei um Themen wie “Bayern und Griechenland”, Migration und natürlich Beispiele griechischer Literatur, wir sind ja in der Stadtbibliothek. Fileda Kalliopi wird Gedichte und Stellen aus dem Krimi „Das Tuch der Penelope“ vorlesen, der auch in München spielt. Von Alexander Parasidis hören Sie Teile von „Middlesex“, einem prämierten Roman von  Jeffrey Eugenides (* 1960), dessen Eltern griechische Einwanderer in den USA waren. Eleni Tsakmaki berichtet von ihren Erfahrungen als „Gastarbeiterin“ der ersten Stunde. Bei typischen griechischen Vorspeisen ist dann Gelegenheit zum Austausch. Der Singer-Songwriter und Gitarrist Nikos Papadoupoulos unterhält Sie dabei mit seiner Bouzuki.

Die Veranstaltung geht von 17 – 19 Uhr und kostet 12 Euro für Mitglieder bzw. 15 Euro für Nichtmitglieder. Anmeldungen bitte beim Kulturforum München-West e.V., einladungen@kulturforum-mwest.de. Gäste sind herzlich willkommen.

Angela Scheibe-Jaeger, Fileda Kalliopi

Fileda Kalliopi wird zwei kurze Gedichte des Nobelpreisträgers Giorgios Seferis und Stellen aus dem Krimi „Das Tuch der Penelope“ Marlena Politopoulo vorlesen: Ein Mord im Geflüchtetenmilieu in Athen, einer im Münchner Gastarbeitermilieu der 1960er Jahre, offenen Rechnungen mit Kollaborateuren und Altlasten aus dem Bürgerkrieg der 1940er Jahre – und Musik von Stelios Kazantzidis, einem damals berühmten Sänger.

Alexander Parasidis
Eleni Tsakmaki


Von Alexander Parasidis hören Sie Teile von „Middlesex“, einem hochgepriesenen Roman von  Jeffrey Eugenides (* 1960), dessen Eltern griechische Einwanderer in den USA waren. Er erschien im Jahr 2002, erhielt 2003 den Pulitzer-Preis. „In Middlesex werden die Geschichten der verschiedenen Generationen einer griechischen Einwandererfamilie erzählt“. Die Zeitzeugin Eleni Tsakmaki berichtet von ihren Erfahrungen als „Gastarbeiterin“ der ersten Stunde, heute ist sie Schriftstellerin.
Der Musiker Nikos Papadopuolos unterhält uns später beim Essen mit griechischen Liedern, gespielt auf seiner Bouzuki. Er ist Begründer der  Bands „The Grexits“ und „Ta Mourmourakia““.

Wissenschaftsreihe: ,, Klima lokal – Was können wir tun im eigenen Umfeld?“

Vortrag mit Dr. Thorsten Kellermann und Dr. Rüdiger Schaar

Dr. Schaar, Dr. Kellermann

19 Uhr, Ebenböckhaus , Ebenböckstraße 11.

Der Klimawandel ist in vollen Gange, seine Folgen sind deutlich zu spüren und sie werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Extremwetterereignisse führen zu schweren Schäden, höhere Temperaturen und Trockenheit beeinträchtigen die Land- und Forstwirtschaft. Es kommt häufiger zu warmen Wintern ohne Schnee und die Gletscher schmelzen immer weiter. Was sind die langfristigen Folgen und was kann jeder von uns tun, um die Auswirkungen zumindest zu begrenzen?

Im Beitrag der Wissenschaftsreihe sprechen zwei Experten über die Klimakrise: Dr. Thorsten Kellermann, Physiker und stellv. Vorsitzender des Bund Naturschutz München, dem  ältesten und größten Umweltschutzverband Bayerns, Mitglied im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing sowie Klimabeauftragter in diesem Gremium. Und unser Mitglied Dr. Rüdiger Schaar, Leiter der Organisationsentwicklung im Klinikum Dritter Orden München Nymphenburg, Mitglied im BA und sehr engagierter Vorsitzender des UA Natur, Umwelt und Klima. Die beiden Referenten wollen Wege in eine klimagerechte Zukunft aufzeigen, die wir alle gehen können.

Der Vortrag ist eine herzliche Einladung: Machen Sie mit!

Die Veranstaltung findet um 19 Uhr im Ebenböck-Haus, Ebenböckstraße 11, statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Nach dem Vortrag wird es Gelegenheit zur Diskussion über das Thema und einen Austausch beim Glas Wein geben. Wir freuen uns auf zahlreiche Mitglieder und Gäste bei diesem spannenden Thema, das uns alle angeht.

„Global denken, lokal handeln! Wenn wir die immer häufiger auftretenden Wetterextreme wie Dürre, Hitze, Überschwemmungen Stürme oder Hochwasser besser abwettern wollen, müssen wir Menschen auch selbst aktiv werden“. Mit dem Klimawandel beschäftigt sich inzwischen auch die Kommunalpolitik. Und es gibt viele lokalen Handlungsansätze, die aber noch viel mehr ins Bewusstsein rücken und vor allem umgesetzt werden müssen.

Sie bekommen einen Überblick darüber, was wir für den Klimaschutz tun können. Und vor allem, wie die persönlichen Aktivitäten der Bürgerinnen und Bürger vor Ort unterstützt werden, auch wenn die Möglichkeiten der Einflussnahme der Lokalpolitik über die Aktivitäten im Bezirksausschuss 21 beschränkt sind. „Nicht nur die Erweiterung der Bezeichnung des Unterausschusses Umwelt und Natur mit der Ergänzung „Klimaschutz“ und die Einrichtung eines Klimaschutzbeauftragten zu Beginn der aktuellen Mandatsperiode 2000 sind ein Ausdruck dafür, um dem Zukunftsthema Umwelt-, Natur- und Klimaschutz eine höhere Bedeutung zu geben. Wir wollen Wege in eine klimagerechte Zukunft aufzeigen, die wir alle gehen können“, so die Referenten.

Der Vortrag ist eine herzliche Einladung: Machen Sie mit!

Meisterwerke in ungewöhnlicher Besetzung:

Ein Duo-Abend mit Rita Kunert (Violine) und Clemens Gordon (Viola)

St. Wolfgang, Pippinigerstr. 49a

Fotos: © Sigrid Reinichs 

Es ist fast nicht zu fassen, welchen klanglichen Reichtum zwei Streichinstrumente im Zusammenspiel entfalten können. Der Duo-Abend mit Rita Kunert und Clemens Gordon wird beweisen, dass diese ungewöhnliche Besetzung eine ungeahnte „Fülle des Wohllauts“ (Thomas Mann, Zauberberg) zu erzeugen vermag. Eine exquisite Programmauswahl und hervorragende Musiker vom Bayerischen Staatsorchester bieten die Gewähr für einen außergewöhnlichen Kammermusik-Abend.

Das breitfächerte Programm umfasst bekannte Kompositionen, aber auch Werke, die mit Fug und Recht als verborgene Schätze bezeichnet werden können:

  • Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791), Duo in G-Dur, KV 423 
  • Bohuslav Martinů (1890 – 1959), Drei Madrigale für Violine und Viola 
  • Jean Sibelius (1865 – 1957), Duo in C-Dur 
  • Alessandro Rolla (1757 – 1841), Divertimento für Violine und Viola, Bl 38a 
  • Wolfgang Amadeus Mozart, Duo in B-Dur, KV 424
  • Johan Halvorsen (1864 – 1934), Passacaglia nach F. Händel

Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5, Kinder bis 14 J. frei.

Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de

Albert Einstein hat die beiden Duos für Violine und Viola (KV 423 und 424) von Wolfgang Amadeus Mozart  aus dem Jahr 1783 als „Meisterwerke höchster Art“ bezeichnet mit einer „Frische, Laune, Geigenmäßigkeit, die sie zu Unika ihrer Art machen“. Die Entstehungsgeschichte dieser Duos ist mehr als kurios: Mozart wollte bei seinem letzten Besuch in Salzburg eigentlich nur dem Vater Leopold und der Schwester Nannerl seine Ehefrau Constanze vorstellen. In Salzburg traf er seinen alten Freund und Kollegen Michael Haydn – den jüngeren Bruder von Joseph Haydn und Domorganisten. Diesem hatte Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo, der frühere verhasste Arbeitgeber Mozarts, eine Gehaltskürzung angedroht, weil er mit dem Auftrag, sechs Duos für Violine und Viola zu schreiben, in Verzug war. Michael Haydn war krankheitsbedingt außerstande, die letzten beiden Duos in der vorgegebenen Zeit zu schreiben, und Mozart komponierte ungefragt für seinen Freund binnen zweier Tage die beiden noch fehlenden Duos. 

Beide Werke sprühen vor thematischem Einfallsreichtum, variantenreicher Verarbeitung des musikalischen Materials und klanglicher Raffinesse. Geige und Bratsche führen auf höchstem spieltechnischem Niveau einen gleichberechtigten Dialog. Sie antworten aufeinander, fallen einander ins Wort und finden wieder zusammen. Wunderschön bei beiden Trios die langsamen Sätze – innige melodiöse Arien, die unmittelbar berühren.

Die Drei Madrigale für Violine und Viola von Bohuslav Martinů Werkverzeichnis 1213 entstanden 1947 im Exil des tschechischen Komponisten in den USA in Jahren einer tiefen persönlichen Krise. Sie sind ein weitgehend unbekanntes musikalisches Juwel. Der Komponist transformiert die in der Renaissance gebräuchliche Gesangsform des Madrigals in einen ganz eigenen, rhapsodischen Stil. Tremoli und impressionistische Klangflächen wechseln sich ab mit stark rhythmisierten Passagen. Kompositionsmuster des Barock, der Wiener Klassik und des tschechischen Nationalstils werden zu  einer vollendeten Einheit verknüpft.

Wann das Duo für Violine und Viola von Jean Sibelius entstand, ist nicht gesichert. Der Komponist selbst schrieb auf die Rückseite des Autographs „1886“. Das kurze Werk besticht durch eine schlichte, leicht melancholische und sehr eingängigen Melodik, die von der Violine getragen wird. Die Viola sorgt mit gebrochenen Akkorden und Doppelgriffen für das harmonische Gerüst. Ein eingängiges, ausdrucksstarkes Kabinettsstück.

Alessandro Rolla ist der Überraschungskomponist des Abends, ein nahezu unbekannter Komponist mit Geheimtipp-Status. Geboren 1757 in Pavia, also Zeitgenosse Mozarts, hat er diesen um fast fünfzig Jahre überlebt. Er galt als bester Violinist Europas, komponierte über 500 Werke verschiedener Gattungen – Kammermusik, Konzerte und Studienwerke vor allem für Viola und Violine, Ballette, Symphonien und vieles mehr – und war über Jahrzehnte hinweg Professor am Mailänder Konservatorium. In seiner mehr als dreißigjährigen Tätigkeit als gefeierter Musikdirektor der Mailänder Scala widmete er sich nicht nur den aktuellen italienischen Opern, sondern immer wieder auch den Opern von Mozart und den Werken von Beethoven. Sein abwechslungsreicher, virtuoser und zugleich eleganter Instrumentalstil verbindet Elemente der Wiener Klassik mit dem frühromantischen Stil der italienischen Oper. Einer seiner Schüler war Nicolo Paganini, mit dem er in zahlreichen Konzerten auftrat und der das linkshändige Pizzicato, eine Erfindung seines Lehrers Rolla, populär machte. Im Divertimento in Es-Dur, BI 38 a wechseln sich Violine und Viola mit gesanglichen Melodien ab. Nach einer Romanze folgt ein fröhlicher Variationensatz mit einer schlichten, liedhaften Melodie, die nach allen Regeln der Kunst variiert wird und in ein brillantes Feuerwerk der Virtuosität mündet.

Der norwegische Violinist, Komponist und Dirigent Johan Halvorsen ist heute in der Musikszene fast nur mit der Passacaglia frei nach Händel bekannt. Das Werk ist zu recht ein beliebtes Zugabestück für Streicherduo. Denn das Händelsche Thema wird mit allen nur denkbaren spieltechnischen Finessen verarbeitet und einem Ende in beeindruckender Klangfülle zugeführt. Besonders berührend: die melancholisch-zarte Moll-Variation.

Rita Kunert, in Ungarn geboren, erhielt ihre Violin-Ausbildung zunächst in Budapest an der Franz Liszt Musikakademie bei Vilmos Szabadi, dann an der Hochschule in Hannover bei Adam Kostecki. Während des Studiums spielte sie, neben solistischen und kammermusikalischen Auftritten, als Praktikantin der Radiophilharmonie des NDR Hannover und später des NDR Symphonieorchesters Hamburg. Nach einem Engagement an der Staatsoper Hamburg ist sie seit 2007 festes Mitglied der Ersten Violinen des Bayerischen Staatsorchesters.

Clemens Gordon wurde in Salzburg geboren. Seinen ersten Violinunterricht erhielt er im Alter von fünf Jahren, mit 16 Jahren wechselte er zur Bratsche. 2008 wurde er in die Konzertklasse von Thomas Riebl an der Universität Mozarteum Salzburg aufgenommen. Sein Masterstudium setzte er bei Veronika Hagen und Hans Peter Ochsenhofer an der Musikuniversität Wien fort. Zahlreiche Meisterkurse ergänzten seine Ausbildung. 2012 gewann er den Concorso „Lionel Tertis“. Nach Orchestererfahrungen bei der Camerata Salzburg, an der Wiener Staatsoper und bei den Wiener Philharmonikern ist er seit 2014 Mitglied des Bayerischen Staatsorchesters, seit der Spielzeit 2018/19 als Stellvertretender Solobratscher.

Schönheit auf Augenhöhe

Arbeiten von Rita Mühlbauer und Natalie Strohmaier

Vernissage am Freitag 29. September 2023, 19:00 Uhr

Ausstellung in der Unterkirche von St. Raphael,
Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen

Die beiden Serien der Künstlerinnen Rita Mühlbauer und Natalie Strohmaier zeigen in ganz unterschiedlichen Herangehensweisen und Techniken verschiedene „Wesensarten“. Bei Rita Mühlbauers in Aquarelltechnik gemalten Portraits steht die

gleichwertige Kombination von Menschen mit Tieren und Pflanzen im Vordergrund. Natalie Strohmaiers Fotoserie kombiniert unterschiedliche Pflanzen- und Blütenteile

zu neuen, zum Teil fast menschengroßen, unnatürlichen Wesen.

Die Ausstellung geht vom 30.09. bis 15.10.2023; geöffnet jeweils Samstag 16 – 18 Uhr und Sonntag 15.00 – 18.00 Uhr. Vernissage: Freitag, 29.09.2023 um 19.00 Uhr. Finissage: Sonntag, 15.10. um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V.

Bei Rita Mühlbauers in Aquarelltechnik gemalten Portraits steht die gleichwertige Kombination von Menschen mit Tieren und Pflanzen im Vordergrund, die Fragen zu den wechselseitigen Beziehungen dieser untereinander aufwirft.

Natalie Strohmaiers Fotoserie kombiniert unterschiedliche Pflanzen- und Blütenteile zu neuen, zum Teil fast menschengroßen, unnatürlichen Wesen und beschäftigt sich mit der Darstellung von überhöhten Schönheitsidealen und deren schneller Vergänglichkeit

in der Mode- und Werbeindustrie.

Rita Mühlbauer lebt als freischaffende Malerin und Illustratorin in München. Zeichnet seit sie zurückdenken kann, anfangs am liebsten Engel, Tiere, Pflanzen und Portraits von Menschen. Später kam die Malerei dazu. Nach einer Zeit turbulenter „Lehr- und Wanderjahre“ haben sich diese Themen in einem neuen Kontext wieder durchgesetzt.

Kontakt: www.rita-muehlbauer.de

Auf Augenhöhe ist das Motto meiner Bilder in dieser Ausstellung. Lange Zeit sah sich ein Gutteil der Menschheit als Krone der Schöpfung. Das haben diverse Wissenschaften seit geraumer Zeit widerlegt. Aus evolutionsbiologischer Sicht sind wir Eintagsfliegen! Wir alle sind Natur und als biologische Wesen sind wir auch Tiere und Pflanzen und dazu auch verwoben mit dem umfangreichen Wirkungsfeld der Pilze. Als irdische Organismen sind wir mit dem Kosmos und seinen Gesetzen verbunden. Wir sind uns nahe und doch sehr fremd, und unser Verhältnis untereinander war und ist zwiespältig. In dieser Irritation begegnen sich unsere Blicke und wie Tiere uns Menschen sehen bleibt rätselhaft! Aus diesem verzwickten Verhältnis von Verwandtschaft und Andersartigkeit entstanden die Bilder (Aquarell, Farbstifte, Acryl). Manche Portraits stützen sich auf ergreifende Fotos oder sind vor lebendem Modell gemalt, teils als Einzelportraits, teils gemischt, immer aber „Auf Augenhöhe“. Vieldeutig, sinnlich, schön und oft einfach komisch… Manchmal hab ich mir einen Spaß daraus gemacht…

Natalie Strohmaier ist eine Fotokünstlerin aus München, die ihre Bildaufbauten genau plant und mit viel Handarbeit und Geduld umsetzt. Was alle Bilder eint, ist die Liebe zur Inszenierung.

Kontakt: www.nataliestrohmaier.de   www.instagram.com/nataliestrohmaier

mail@nataliestrohmaier.de

Unattainable Beauty

Die Fotoserie „Unattainable Beauty“ beschäftigt sich mit der künstlichen Erschaffung von Schönheit und Begehrlichkeit. Häufig wird in den Medien ein unrealistisches Schönheitsideal

in Verbindung mit den neuesten Modestandards dargestellt, das den Druck erzeugt, einem bestimmten Körpertyp oder Modestandard zu entsprechen. Die Bilder zeigen künstliche, florale „Models“, die aus verschiedenen Pflanzen und Blüten zusammengesetzt sind. Sie sind Symbole unrealistischer Schönheitsideale und – da Blumen auch Metaphern für Vergänglichkeit sind – stehen sie gleichzeitig für die schnell wechselnden Trends in der Fast Fashion Industrie. Alle „Models“ sind in Handarbeit aus unterschiedlichen Schnittblumen und Topfpflanzen zusammengefügt und wurden im Studio mit Blitzlicht fotografiert.

„Bauhausmoderne in München“, Vortrag von Dr. Kaija Voss, Architekturhistorikerin

Donnerstag, 5. Oktober 2023, 19.00 Uhr, Einlass ab 18 Uhr

Ebenböckstraße 11

Zwischen 1919 und 1933 entstanden besonders in München Bauten der Klassischen Moderne. Dr. Voss zeigt die historischen Zusammenhänge der “Bauhausmoderne”  und großartige Architekturaufnahmen in Schwarz-Weiß von Jean Molitor. € 18,–/ € 15,– für Mitglieder.  Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de erforderlich.

Überall in Bayern entstanden zwischen 1919 und 1933 Bauten der Klassischen Moderne,oft auch als „Bauhausmoderne“ bezeichnet. Wichtigstes Zentrum war die Stadt München.

In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg traten viele radikale Änderungen ein. Im August 1919 verlor Bayern aufgrund des Inkrafttretens der Weimarer Verfassung neben dem bayerischen Biersteuer-Sonderrecht mit der Eingliederung des staatlichen Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens in das Deutsche Reich auch eine weitere Hauptstütze selbstständiger Staatswirtschaft. Als Zeichen der Unabhängigkeit entstand in München eine separate Abteilung des Reichspostministeriums Bauressort.

In der so genannten „Abteilung VI“ wurden junge bayerische Architekten für Bauten der Post eingestellt. Aus dem „Trostpflaster“ für Bayern entwickelte sich ein gestalterischer Freiraum. Die Postbauabteilung wurde zum Sammelpunkt für junge Hochschulabsolventen, die sich der Moderne verpflichtet sahen. Die Architektur der Postbauabteilung unter Leitung von Robert Vorhoelzer wird unter dem Namen „Bayerische Postbauschule“ zusammengefasst. Münchner Bauten wie das Paketzustellamt an der Arnulfstraße, die Postämter an der Tegernseer Landstraße, am Harras oder am Goetheplatz geben bis heute Zeugnis der wichtigsten Manifestation des Neuen Bauens in Süddeutschland.

In München entstanden zudem Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus, wie die Siedlung Neuhausen, moderne Kirchen, wie St. Sebastian oder technische Bauten wie das Bayerische Eichamt. Nach dem Krieg knüpften Münchner Architekten wie Sep Ruf oder Robert Vorhoelzer an die internationale Moderne an. Viele Bauten der Moderne stehen bereits unter Denkmalschutz, andere sind denkmalwürdig und verdienen unsere Aufmerksamkeit.

Architekturhistorikerin Dr. Kaija Voss erläutert in ihrem Vortrag historische Zusammenhänge und zeigt großartige Architekturaufnahmen in Schwarz-Weiß vom Fotografen Jean Molitor. Wer mehr erfahren möchte, dem sei ihr gemeinsames Buch „Bauhaus in Bayern – eine fotografische Reise durch die Klassische Moderne“, erschienen im Bebraverlag 2021, empfohlen.

Termin:           Donnerstag 5. Oktober 2023, 19:00 Uhr, Einlass ab 18 Uhr
 Ort:                  Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 13, 81241 München
Eintritt:           € 18,– / € 15,–  für Mitglieder

Die Besucherzahl ist begrenzt, für eine sichere Teilnahme ist eine verbindliche Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de  erforderlich.

Restkarten ggf. an der Abendkasse.