Tänze und Legenden

Kontrapunkt Klavierwerkstatt, Dorfstraße 39 (Hofgebäude), M.-Obermenzing

Im Advent tritt das Klavierduo Paola De Piante Vicin & Adrian Oetiker in unserer Reihe mit einem Konzertabend der besonderen Art auf. Beide Pianisten zeichnet eine besondere Affinität zur und vielseitige Erfahrung in der Kammermusik aus. Sie spielen nun seit über 20 Jahren zusammen und haben sich mit intensiver Arbeit die Kunst des vierhändigen Klavierspiels angeeignet und eine einzigartige Harmonie gefunden.

Programm:
Maurice Ravel: Ma mère l’Oye
Franz Schubert: Fantasie in f-moll, D 940
Antonín Dvořák: Legenden op. 59 

Eintritt: € 25; ermäßigt für Mitglieder € 20, für Schüler und Studierende unter 30J. € 5
Karten nur an der Abendkasse
Reservierung empfohlen unter: info@kammermusik-pasing.de

Paola De Piante Vicin stammt aus Padua. Sie begann das Klavierstudium am Konservatorium ihrer Heimatstadt, wo sie 1995 ihr Diplom erhielt. Anschliessend setzte sie ihre Ausbildung bei Andrea Lucchesini und Maria Tipo in Fiesole fort und beendete ihr Studium in der Meisterklasse von Prof. Adrian Oetiker an der Hochschule für Musik in Basel mit dem Solistendiplom. Wichtige Impulse erhielt sie auch von Sergio Perticaroli und Americo Caramuta. Kritiker loben das „feine künstlerische Flair“ und die „delikate klangliche Sprache“ ihres Spiels und Joaquin Achucarro zeigte sich „nicht nur von ihrem genauen Klavierspiel, sondern auch von ihrer Persönlichkeit und Fantasie besonders beeindruckt.”
Ausgezeichnet bei zahlreichen Klavierwettbewerben, trat sie bereits früh als Solistin und Kammermusikerin in wichtigen italienischen Sälen wie dem Teatro Valli in Reggio Emilia, dem Palazzo Chigi Saracini in Siena und dem Auditorium Pollini in Padua auf. Mittlerweile war Paola De Piante Vicin auch in der Tonhalle St. Gallen, im Casino Basel, in der Salle du Conservatoire de Paris, im Theater Belgrad, sowie im Ehrbarsaal Wien und beim Lucerne
Festival zu Gast. Als Kammermusikerin konzertiert sie mit verschiedenen Partnern, u.a. mit Lev Sivkov, Fabio di Cásola, Xiaoming Wang und im Klavierduo mit Ihrem Mann Adrian Oetiker. Sie war viele Jahre eine gefragte Korrepetitorin und hat mit Musikern wie Thomas Demenga, David Geringas, Wolfgang Böttcher, Wen-Sinn Yang, Troels Svane und Miklós Perényi zusammen gearbeitet.
Paola De Piante Vicin hatte stets eine grosse Leidenschaft für die Literatur und schloss im März 2020 ihr Master-Studium der Italienischen Philologie an der Ludwig-MaximiliansUniversität in München mit einer Arbeit über Vitaliano Trevisan ab. Seit September 2021 hat sie eine Doktoratsstelle für Italienische Literaturwissenschaft an der Universität Zürich inne, im Rahmen des SNF Projektes “Ein Erfahrungsraum – drei Literaturen. Lektüren des
Umbruchs in Graubünden nach 1945”. Sie engagiert sich für Literaturprojekte und publiziert in verschiedenen literaturwissenschaftlichen Zeitschriften.
Paola De Piante Vicin ist Gründerin und künstlerische Leiterin der Konzertreihe Klanglichter in Sissach (Schweiz) und seit Oktober 2020 Kulturrätin im Kanton Baselland (Schweiz).

Der Schweizer Pianist Adrian Oetiker verfolgt seit vielen Jahren eine weltweite Karriere. Er ist erfolgreich als Solist und Kammermusiker, gleichzeitig ist er ein gefragter Pädagoge. Die Presse attestiert ihm «federleichte Anschläge», «makelloses, reich differenziertes Jeu perlé», «genau durchdachtes Anschlagsspiel», aber auch «eruptive reine Energie», «Kraft und Zielstrebigkeit» sowie die «Fertigkeit, luzide wie brillante Atmosphäre zu zaubern».
Nach dem ersten Klavierunterricht bei seinem Vater und bei Hans-Rudolf Boller studierte er in der Meisterklasse von Homero Francesch an der Zürcher Hochschule der Künste und bei Bella Davidovich an der Juilliard School in New York. Auch Lazar Berman zählte zu seinen Lehrern. Schon früh erhielt er verschiedene nationale Preise und Stipendien, und bald folgten Erfolge an internationalen Wettbewerben (Köln, Clara Haskil, Dublin u. a.). 1994 wurde ihm für die Gründung des Kammermusikfestivals St. Gallen der Kulturförderungspreis seiner Heimatstadt verliehen. 1995 gewann er den internationalen Klavierwettbewerb der ARD in München.
Seine Konzerte in Europa, Amerika und Australien brachten ihn zusammen mit vielen Orchestern, darunter das Tonhalle-Orchester Zürich, das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks, die Staatskapelle Dresden und das Irish National Symphony Orchestra. Nach einer Europa-Tournee mit dem Melbourne Symphony Orchestra wurde er mehrmals nach Australien eingeladen und trat mit den meisten Orchestern des Kontinents auf. Mit dem Orchestre Symphonique de Mulhouse unter Daniel Klajner spielte er alle Klavierkonzerte von Béla Bartók. Rezitals und Kammermusik-Programme spielte er unter anderem in der Berliner Philharmonie, im Gewandhaus Leipzig, im Festspielhaus Salzburg, im KKL und im Teatro «La Fenice». Er spielt regelmässig im Klavierduo Paola & Adrian Oetiker mit seiner Frau Paola De Piante Vicin und ist Pianist im Feininger Trio der Berliner Philharmoniker, zu seinen Kammermusikpartnern zählten aber auch Eduard Brunner, Ana Chumachenco, Homero Francesch, Mario Hossen, Wen-Sinn Yang und viele andere befreundete Musiker. Mehrere Ballettproduktionen am Opernhaus Zürich, an der Semperoper Dresden sowie an der Bayrischen Staatsoper und an der Deutschen Oper Berlin, insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Choreografen Christian Spuck, runden seine vielfältigen Tätigkeiten ab.
Er ist künstlerischer Leiter der traditionsreichen Internationalen Sommerakademie Ettal und war von 1996 – 2021 Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Basel. 2011 folgte er einem Ruf an die Hochschule für Musik und Theater in München.