Zwischen 1919 und 1933 entstanden besonders in München Bauten der Klassischen Moderne. Dr. Voss zeigt die historischen Zusammenhänge der “Bauhausmoderne” und großartige Architekturaufnahmen in Schwarz-Weiß von Jean Molitor. € 18,–/ € 15,– für Mitglieder. Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de erforderlich.
Überall in Bayern entstanden zwischen 1919 und 1933 Bauten der Klassischen Moderne,oft auch als „Bauhausmoderne“ bezeichnet. Wichtigstes Zentrum war die Stadt München.
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg traten viele radikale Änderungen ein. Im August 1919 verlor Bayern aufgrund des Inkrafttretens der Weimarer Verfassung neben dem bayerischen Biersteuer-Sonderrecht mit der Eingliederung des staatlichen Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens in das Deutsche Reich auch eine weitere Hauptstütze selbstständiger Staatswirtschaft. Als Zeichen der Unabhängigkeit entstand in München eine separate Abteilung des Reichspostministeriums Bauressort.
In der so genannten „Abteilung VI“ wurden junge bayerische Architekten für Bauten der Post eingestellt. Aus dem „Trostpflaster“ für Bayern entwickelte sich ein gestalterischer Freiraum. Die Postbauabteilung wurde zum Sammelpunkt für junge Hochschulabsolventen, die sich der Moderne verpflichtet sahen. Die Architektur der Postbauabteilung unter Leitung von Robert Vorhoelzer wird unter dem Namen „Bayerische Postbauschule“ zusammengefasst. Münchner Bauten wie das Paketzustellamt an der Arnulfstraße, die Postämter an der Tegernseer Landstraße, am Harras oder am Goetheplatz geben bis heute Zeugnis der wichtigsten Manifestation des Neuen Bauens in Süddeutschland.
In München entstanden zudem Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus, wie die Siedlung Neuhausen, moderne Kirchen, wie St. Sebastian oder technische Bauten wie das Bayerische Eichamt. Nach dem Krieg knüpften Münchner Architekten wie Sep Ruf oder Robert Vorhoelzer an die internationale Moderne an. Viele Bauten der Moderne stehen bereits unter Denkmalschutz, andere sind denkmalwürdig und verdienen unsere Aufmerksamkeit.
Architekturhistorikerin Dr. Kaija Voss erläutert in ihrem Vortrag historische Zusammenhänge und zeigt großartige Architekturaufnahmen in Schwarz-Weiß vom Fotografen Jean Molitor. Wer mehr erfahren möchte, dem sei ihr gemeinsames Buch „Bauhaus in Bayern – eine fotografische Reise durch die Klassische Moderne“, erschienen im Bebraverlag 2021, empfohlen.
Termin: Donnerstag 5. Oktober 2023, 19:00 Uhr, Einlass ab 18 Uhr
Ort: Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 13, 81241 München
Eintritt: € 18,– / € 15,– für Mitglieder
Die Besucherzahl ist begrenzt, für eine sichere Teilnahme ist eine verbindliche Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de erforderlich.
Restkarten ggf. an der Abendkasse.