Auch vor 100 Jahren herrschte in München schon große Wohnungsnot. Wohlhabende Bürger und bekannte Persönlichkeiten schlossen sich in einer Privatinitiative zur Gründung eines gemeinnützigen Vereins mit dem Ziel der Errichtung und Unterhaltung eines Wohnheims für ledige Männer im Westend zusammen.
Wegen des ersten Weltkrieges verzögerte sich der von dem Architekten Theodor Fischer geplante Bau. Fischer war zu der Zeit Professor an der TH München und lehrte dort Baukunst und Städtebau. Im Februar 1926 war dann Baubeginn und im Juni 1927 erfolgte die Einweihung des „Ledigenheim“, einem markanten sechsstöckigen Backsteinbau an der Bergmannstraße. Es ist heute das einzige noch bestehende Ledigenheim in Europa. Die Anlage steht unter Denkmalschutz. Fast 400 mittellose Männer sind hier in dem Haus untergebracht – Arbeiter, Angestellte, Auszubildende und Arbeitslose aus mehr als 26 Nationen.
Der Architekt und Verleger Franz Schiermeier ist Vorstandsmitglied dieser gemeinnützigen Institution und wird uns die Geschichte des Hauses nahebringen und uns durch die Räume führen.
Treffpunkt am 27. November 2025 ist vor dem Haus um 17 Uhr. Die Führung kostet 10 Euro für Mitglieder bzw. 12 Euro für Nichtmitglieder und dauert etwa 1,5 Stunden. Anmeldung erbeten unter einladungen@kulturforum-mwest.de.
53-Bus und 153-Bus halten direkt am Haus, Haltestelle Bergmannstraße, ansonsten Straßenbahn Donnersberger Brücke bzw U-Bahn Schwanthalerhöhe (jeweils ca. 10 Min bis zum Ledigenheim). Zugang leider nicht barrierefrei.
Foto: Franz Schiermeier VerlagFoto: Franz Schiermeier VerlagFoto: Franz Schiermeier VerlagFoto: Franz Schiermeier VerlagFoto: Franz Schiermeier Verlag
Vortrag und Diskussion mit Johannes Ebert über Herausforderungen und Perspektiven des Goethe-Instituts
Foto: Goethe Institut/Bernhard Ludewig
Mit der Schließung wichtiger Niederlassungen in Frankreich und Italien geriet das Goethe-Institut vor einiger Zeit in den Fokus der Öffentlichkeit. 1951 als neutrale, brückenbauende Institution gegründet, ermöglicht der gemeinnützige Verein den internationalen Kulturaustausch, fördert den Zugang zur deutschen Sprache, informiert über das kulturelle, politische und gesellschaftliche Leben in Deutschland und unterstützt die freie Entfaltung von Kultur und Wissenschaft. Heute unterhält das GoetheInstitut Niederlassungen in zwölf Städten Deutschlands sowie 150 Institute und Verbindungsbüros in 99 Ländern. Hinzu kommen etwa 1100 weitere Einrichtungen ausländischer Kooperationspartner weltweit. „Das Motto des Goethe-Instituts Für Vielfalt, Verständigung und Vertrauen ist gerade in diesen unruhigen Zeiten von höchster Aktualität“, schreibt Johannes Ebert. seit 2012 Generalsekretär des Goethe-Instituts, der in seinem Vortrag die Arbeit des Goethe-Instituts vorstellen und anschließend für Fragen zur Verfügung stehen wird.
Nach dem Studium der Islamwissenschaft und der Wissenschaftlichen Politik in Freiburg und Damaskus, nach Stationen als Dozent am GoetheInstitut in Prien, als Referent für Sprachkursarbeit am Goethe-Institut Riga und als stellvertretender Leiter des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit in der Münchner Zentrale, leitete Johannes Ebert von 1997 bis 2002 das GoetheInstitut Kiew, danach das Goethe-Institut Kairo und der Region Nordafrika/Nahost und von 2007 bis 2012 das Goethe-Instituts Moskau und der Region Osteuropa/Zentralasien.
Getreu dem Zitat von Elie Zwiesel „Zu vergessen heißt sich abwenden, zu vergessen heißt verleugnen“ macht das Kulturforum München-West heute zum zehnten Mal eine Gedenkveranstaltung am gebeugten leeren Stuhl, der Skulptur von Blanka Wilchfort und Marlies Poss am Pasinger Rathaus. Sie wurde 2015 dort fest aufgestellt und erinnert an die Jüdischen PasingerInnen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, entrechtet, in den Selbstmord getrieben und ermordet wurden. Das Mahnmal symbolisiert das Fehlen dieser Menschen, die keinen Platz in ihrer Gesellschaft mehr hatten. Wir möchten damit die Erinnerung lebendig halten, wir bringen die schrecklichen Ereignisse immer wieder ins Gedächtnis und zeigen, was das Mahnmal „Gebeugter Leerer Stuhl“ zu bedeuten hat.
Heuer stehen die Schicksale von Kindern im Mittelpunkt der Gedenkstunde. 94 Kinder aus München saßen in dem Todeszug nach Kaunas vom 20. November 1941. Studentinnen des Lehrstuhls Geschichte an der LMU werden über ihr Projekt „Münchens verschleppte Kinder“ und ihre Reise nach Kaunas und „sein/ihr“ Kind berichten. Sie haben akribisch das Schicksal einer jüdischen Volksschulklasse aus München erforscht, der 13 ermordeten und der überlebenden Kinder und versucht, deren Biografien zu vervollständigen. Sie verlesen einige der biografischen Details, die sie bisher über die ermordeten Kinder herausfinden konnten.
Foto: Angela Scheibe-Jaeger
Almuth David und Doris Barth von der Geschichtswerkstatt werden die Ergebnisse ihrer Recherche zu den unterschiedlichen Schicksalen der Kinder der Obermenzinger Familie Kahn vorstellen. Sie zeigen dazu Bilder und eine Gedenktafel für die Pasinger Opfer
SchülerInnen des Elsa-Brändström-Gymnasiums machen ebenfalls bei der Veranstaltung mit, sie verlesen z.B. die Gedenktafel im Münchner Rathaus und stellen ein Buch vor. Ebenso sind Mitglieder des Bezirksausschusses mit dabei, der sich an der Finanzierung der Skulptur beteiligt hatte. Ein Fagott begleitet die Gedenkstunde.
Die Veranstaltung ist am Eingang an der Rathausgasse. Kein Eintritt, keine Anmeldung notwendig, Gäste sind herzlich willkommen.
Der Sprachwissenschaftler Andy Kuhn spricht mit uns über die Herkunft und Bedeutung von Ausdrucksweisen, über die Entwicklung der Sprache um so ein wenig mehr Klarheit in die verwirrenden Entwicklungen von ‚Political Correctness‘ in unserem Alltag zu bringen.
Die Veränderung im Gebrauch von vertrauten Wörtern und Ausdrücken nehmen wir inzwischen bewusster wahr. Schwieriger wird es die diversen Positionen in der Woke-und-Gender-Diskussion zu hinterfragen und bei der Frage, welche Künstler was und wo sagen und zeigen dürfen, prallen die Meinungen inzwischen oft recht unversöhnlich aufeinander.
Wohin uns das Gespräch nach dem Vortrag von Andy Kuhn führen wird, liegt auch an Ihrer Diskussionsbereitschaft.
Andy Kuhn, der Anfang 1982 in München geboren wurde, ist Autor und Musiker in mehreren Projekten. Er studierte Literatur- und Sprachwissenschaft, Politikwissenschaft, Medien und Kommunikation in Regensburg und entdeckte so seine Leidenschaft und sein Talent für Sprache und die Macht von Worten und Wörtern. Er lebt mit seiner Familie in München.
Was sind die Olympischen Werte und die positiven Attribute des Leistungssports für unsere Gesellschaft? „Olympia wieder in München?“, was steckt hinter der Idee? Gast ist Alexander v. Stülpnagel, Vorsitzender und Geschäftsführer der Stadtgruppe München der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG). Sie ist ein 1951 gegründeter, regional gegliederter, gemeinnütziger Förderverein mit Sitz in Frankfurt, der sich für die Verbreitung des Olympischen Gedankens im Sport aber auch in der Gesellschaft einsetzt – wie ihn Pierre de Coubertin einst geprägt hat. „Wir fördern die Olympischen Werte im Sport und in der Gesellschaft und ich möchte Ihnen die wichtigsten Aktivitäten unseres Vereins vorstellen.
Weiter soll es über „Olympia in München“ gehen. Am 26. Oktober wird es dazu noch einen Bürgerentscheid geben, bei dem die Münchner Bürger*innen ihre Meinung abgeben können“, so von Stülpnagel weiter.
München hat sich ja für die Olympischen und Paralympischen Spiele im Jahr 2036 oder 2040 beworben – mit großer Zustimmung der Vollversammlung des Stadtrats. Auch die DOG unterstützt die Bewerbung, weil die olympische Idee so wertvoll ist, dass es sich lohnt dafür zu kämpfen. Aber auch kritische Aspekte der Bewerbung werden beleuchtet wie die Skepsis gegenüber den nationalen und internationalen olympischen Institutionen, die möglichen Umweltschäden, der finanzielle Aufwand, Belastungen für die Bürger oder auch negative Auswirkungen auf die Stadt – auch wenn die Entscheidung am 6. November schon gefallen sein wird.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag,6. November um 19 Uhr in der Gaststätte „Antica Osteria“ in der Nimmerfallstr. 48 statt. Zum Essen können Sie schon früher kommen, es ist ab 18.30 Uhr reserviert. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Gäste sind herzlich willkommen.