Holocaust-Gedenktag am Gebeugten leeren Stuhl in Obermenzing – „Das Erinnern hat kein Ende“

Pfarrkirche Leiden Christi, Passionistenstraße 12

Foto: Angela Scheibe-Jaeger – Gedenkskulptur Gebeugter leerer Stuhl

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung findet in der Kirche statt.

Die Einweihung der Gedenkskulptur „Gebeugter leeren Stuhl“, den die beiden Obermenzinger Künstlerinnen Blanka Wilchfort und Marlis Poss zur Erinnerung an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger von Obermenzing, die ihren Sitz in der Gesellschaft verloren, verfolgt oder getötet wurden, geschaffen haben, war am 9. November 2016. Unterstützt vom Kulturforum München-West, gefördert von Pfarrer Stahlschmidt und gestiftet vom Verein der Freunde Schloss Blutenburg gehört das Symbol der Erinnerung, Zeichen des Anstoßes und Denkzeichen mittlerweile wie selbstverständlich zur Kirche und zum Kirchplatz in Obermenzing.

Die Krümmung der Stuhlbeine, die Schieflage der einstigen – nunmehr leeren – Sitzfläche und die fehlende Rückenlehne symbolisieren, dass die in Obermenzing beheimateten jüdischen Bürger und Bürgerinnen nach der Vertreibung durch die NS-Herrschaft ihre „Wohn-Sitze“ verloren und im Stadtteil „Leer-Stellen“ hinterlassen haben. Auch Männer und Frauen aus Obermenzing sind in Konzentrationslagern umgekommen.

Mit einer Lesung der Namen im Rahmen des 1200-Jahre Menzing-Jubiläums am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus beginnt im Jahr 2017 die Tradition des Kulturforums München-West. Seither veranstalten wir an diesem seit 1996 bundesweit gesetzlich verankertem und seit 2005 internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust einen Gedenkakt. Die Lesung im Januar 2017 „Ins Licht gerückt: Jüdische Lebenswege in Obermenzing“ war der Auftakt. Zuerst fand die Veranstaltung am Gebeugten leeren Stuhl vor der Kirche in Kälte und Schneegestöber statt, im Jahr drauf im wärmeren Kirchenvorraum, mittlerweile in der geheizten Kirche – mit Lesungen, Gedichten und stimmungsvoller Musik. Mehr zur Gedenkskulptur erfahren Sie über den QR-Code am Gebeugten leeren Stuhl bzw. dahinter an der Kirchenwand oder auf der Webseite des Kulturforums München-West unter http://www.kulturforum-mwest.de/K/161109-leerer-stuhl-om/

Fotos: Angela Scheibe-Jaeger

Führung: Von Parish-Kostümbibliothek

Kemnatenstraße 50, 80639 München, Nymphenburg

Quelle: Münchner Stadtmuseum

Die Von Parish Kostümbibliothek mit ihren Sammlungen von Büchern, Zeitschriften, Zeichnungen, Fotografien ist eine wissenschaftliche Spezialbibliothek und museale Sammlung zur Mode- und Kostüm-geschichte und gehört weltweit zu den größten und thematisch umfassendsten Fachsammlungen ihrer Art. Sie trägt den Namen ihrer Stifterin Hermine von Parish. Nach der aufwendigen Sanierung der Innenräume einer Nymphenburger Villa von 2019 bis 2021 findet man sich in einem nahezu vollständig erhaltenen Innenraumensemble des Jugendstils wieder.

Eintritt: 3 €;

Die Fuhrung ist leider bereits ausgebucht

Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de  ist erforderlich. Eine Teilnahme ist nur nach einer Bestätigung möglich.

Hermine Viktoria von Parish (München 1881-1966 Haar) hat die zu großen Teilen verloren gegangene Kostümbildsammlung ihres Großvaters Rudolf Marggraff  wieder aufgebaut. Durch ihre Heirat mit Edmund von Parish im Jahr 1906 war sie finanziell in der Lage, auf ihren Reisen durch Europa Modezeitschriften, Bücher und Grafik zu erwerben. Sie legte die Modebildsammlung an. Hervorzuheben istder enzyklopädische Ansatz ihrer Sammelleidenschaft, der dieses Archiv bis heute so besonders macht. Als Tochter des Malers Emanuel Spitzer besaß sie künstlerisches Talent, das in ihren Zeichnungen und Collagen zum Ausdruck kommt. Seit den 1920er Jahren hat sie eine Manufaktur für Künstlerpuppen betrieben. Sie gründete 1946 die „von Parish Schule für freie und angewandte Kunst“, die in der Villa betrieben wurde. Sie vermochte es, über alle Schwierigkeitender Zeitläufte zwischen Erstem Weltkrieg und früher Nachkriegszeit hinweg, für den persönlichen Unterhalt der Familie zu sorgen und die große Sammlung ebenso wie das Haus in der Kemnatenstraße zu erhalten.

Die Nymphenburger Villa wurde 1900/01 errichtet und ausgestattet von der bekannten Münchner Baugesellschaft Gebrüder Rank für den Offizier und Tonkünstler Friedrich Wilhelm von Schirach. Bereits 1916 verkaufte er sein Haus an Hermine von Parish sen., die erst 1936 mit ihrer Tochter darin einzog.

Die ursprüngliche Raumgestaltung der Gebrüder Rank wieder hervorgeholt zu haben, die sich unter all den späteren Farb- und Tapetenschichten noch weitgehend erhalten hatte, ist das große Verdienst der aufwendigen Sanierung der Innenräume von 2019 bis 2021.

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: S-Bahn Station Laim, anschließend Ausgang Wotanstraße mit Bus 51 / 151 bis Haltestelle Kemnatenstraße.

Schuberts „Winterreise“ auf neuen Wegen

Konzertsaal der MVHS Pasing, Bäckerstraße 14

Der junge, preisgekrönte Bariton Jonas Müller und das international renommierte Gitarrenduo Tomasi + Musso interpretieren die „Winterreise“ von Franz Schubert nach Gedichten von Wilhelm Müller in einer Neubearbeitung für Singstimme und zwei Gitarren von Davide Giovanni Tomasi. Überraschend, faszinierend, lohnend!

Eintritt 25 €. für Mitglieder 20 €, Schüler und Studierende 5 €.

Das Konzert ist bereits ausverkauft

Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de

Leider ist das Konzert bereits ausverkauft, aber bei genügend Interesse versuchen wir, eine Wiederholung zu organisieren.

Schuberts „Winterreise“ mit Gitarrenbegleitung: Darf man das? Bereits der vollständige Titel dieses „Zyklus schauerlicher Lieder“, wie Schubert selbst seine Komposition nannte, weist doch auf das Klavier als Begleitinstrument hin: „Winterreise. Ein Cyclus von Liedern von Wilhelm Müller. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte.“ Und nun soll das modulationsfähige, kompakte und lastende Klangbild des Klaviers ersetzt werden durch den transparenten, schwebenden Ton der Gitarre? Ist das nicht ein Sakrileg?

Bilden Sie sich ein eigenes Urteil über diese ungewöhnliche Besetzung der „Winterreise“. Kommen Sie zum Konzert und erleben Sie eine außergewöhnliche Aufführung dieses so vertrauten Liederzyklus. Lassen Sie sich ein auf eine in der Gattung des Kunstlieds ungewohnte, aber nicht minder reizvolle Klangwelt.

Die Gitarre ist immerhin dasjenige Instrument, das seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts fest mit dem Bild des Wanderns verbunden ist. Sie ist ein Symbol der Befreiung aus biedermeierlicher Enge und gesellschaftlichen Zwängen. Und gerade um diese Loslösung aus allen bürgerlichen Bindungen, Sicherheiten und Konventionen geht es auch in der „Winterreise“. Sie beschreibt allerdings keine Reise mit Rückkehrgarantie in ein angenehmes Leben, sondern eine Wanderung in Depression und Hoffnungslosigkeit. Könnte also nicht gerade eine Begleitung durch zwei Gitarren den äußeren und inneren Weg des Wanderers in der „Winterreise“ ins Nichts besonders überzeugend unterstreichen?

Der Bariton Jonas Müller, geboren 1999 in Deggendorf, begann sein Gesangsstudium 2019 an der Münchner Musikhochschule. Derzeit besucht er die Liedklasse bei Christian Gerhaher. Sein solistischer Schwerpunkt liegt auf dem Liedgesang, unterstützt durch den renommierten Pianisten Gerold Huber, mit dem er beim dänischen Kammermusikfestival HICSUM konzertierte. Er absolvierte Meisterkurse u. a. bei Brigitte Fassbaender und Ian Bostridge. Sein Können stellte er mit solistischen Auftritten im Requiem von Fauré, in der Matthäuspassion von Bach und in der Schöpfung von Haydn unter Beweis. Als Papageno debütierte er in einer Produktion der HMT München und als Graf Almaviva in der Kammeroper München. Er errang mehrere Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben und ist Stipendiat der Yehudi Menuhin Live Music Now München e.V. sowie der Fritz Wunderlich-Gesellschaft e.V..

Davide Giovanni Tomasi wurde 1991 in Aosta geboren und schloss seine Studien in Novara und Siena mit Auszeichnung ab. Er besucht Meisterkurse in Pordenone und Graz bei Paolo Pegorano und Adriano del Sal.

Er hat mehr als fünfundzwanzig Preise bei internationalen Wettbewerben gewonnen, darunter einen Ersten Preis beim Tokyo International Guitar Competition und im Jahr 2017 einen Zweiten Preis beim ARD Wettbewerb (ein Erster Preis wurde nicht vergeben). Seine Konzerttätigkeit führte ihn an renommierte Häuser in vielen europäischen Ländern.

Marco Musso, Jahrgang 1992, studierte in Aosta und Lugano, wo er 2015 seinen Abschluss als Master mit Auszeichnung machte. Seine Studien vervollkommnete er in Pordenone und Graz bei Paolo Pegorano und Adriano del Sal. Er konzertiert in vielen europäischen Ländern und in den USA. Bei nationalen und internationalen Wettbewerben errang er mehr als 10 Preise. 2016 gründeten er und Davide Giovanni Tomasi das Gitarrenduo Tomasi + Musso.

Nachlese:

Klaus Kalchschmid, Musikkritiker der Süddeutschen Zeitung, schreibt in der Online-Ausgabe vom 08. Januar 2023 unter der Überschrift

„Liebesschmerz – Bariton Johannes Müller interpretiert klar und einfühlsam Schuberts „Winterreise“ in Pasing“,

von allen Bearbeitungen der Klavierpartie sei die für zwei Gitarren wohl die werkgetreuste; kaum je habe man etwas vermisst. Der Rezensent bescheinigt Jonas Müller einen feinen, exzellent geführten Bariton (https://www.sueddeutsche.de/muenchen/kammermusik-jonas-mueller-schuberts-winterreise-1.5728503).

Schuberts „Winterreise“ auf neuen Wegen

Freitag, Heilige Drei Könige, 6. Januar 2023, Matinée um 13:00 Uhr

Konzertsaal der MVHS Pasing, Bäckerstraße 14

Der junge, preisgekrönte Bariton Jonas Müller und das international renommierte Gitarrenduo Tomasi + Musso interpretieren die „Winterreise“ von Franz Schubert nach Gedichten von Wilhelm Müller in einer Neubearbeitung für Singstimme und zwei Gitarren von Davide Giovanni Tomasi. Überraschend, faszinierend, lohnend!

Eintritt 25 €. für Mitglieder 20 €, Schüler und Studierende 5 €.

Das Konzert ist bereits ausverkauft

Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de

Schuberts „Winterreise“ mit Gitarrenbegleitung: Darf man das? Bereits der vollständige Titel dieses „Zyklus schauerlicher Lieder“, wie Schubert selbst seine Komposition nannte, weist doch auf das Klavier als Begleitinstrument hin: „Winterreise. Ein Cyclus von Liedern von Wilhelm Müller. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte.“ Und nun soll das modulationsfähige, kompakte und lastende Klangbild des Klaviers ersetzt werden durch den transparenten, schwebenden Ton der Gitarre? Ist das nicht ein Sakrileg?

Bilden Sie sich ein eigenes Urteil über diese ungewöhnliche Besetzung der „Winterreise“. Kommen Sie zum Konzert und erleben Sie eine außergewöhnliche Aufführung dieses so vertrauten Liederzyklus. Lassen Sie sich ein auf eine in der Gattung des Kunstlieds ungewohnte, aber nicht minder reizvolle Klangwelt.

Die Gitarre ist immerhin dasjenige Instrument, das seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts fest mit dem Bild des Wanderns verbunden ist. Sie ist ein Symbol der Befreiung aus biedermeierlicher Enge und gesellschaftlichen Zwängen. Und gerade um diese Loslösung aus allen bürgerlichen Bindungen, Sicherheiten und Konventionen geht es auch in der „Winterreise“. Sie beschreibt allerdings keine Reise mit Rückkehrgarantie in ein angenehmes Leben, sondern eine Wanderung in Depression und Hoffnungslosigkeit. Könnte also nicht gerade eine Begleitung durch zwei Gitarren den äußeren und inneren Weg des Wanderers in der „Winterreise“ ins Nichts besonders überzeugend unterstreichen?

Der Bariton Jonas Müller, geboren 1999 in Deggendorf, begann sein Gesangsstudium 2019 an der Münchner Musikhochschule. Derzeit besucht er die Liedklasse bei Christian Gerhaher. Sein solistischer Schwerpunkt liegt auf dem Liedgesang, unterstützt durch den renommierten Pianisten Gerold Huber, mit dem er beim dänischen Kammermusikfestival HICSUM konzertierte. Er absolvierte Meisterkurse u. a. bei Brigitte Fassbaender und Ian Bostridge. Sein Können stellte er mit solistischen Auftritten im Requiem von Fauré, in der Matthäuspassion von Bach und in der Schöpfung von Haydn unter Beweis. Als Papageno debütierte er in einer Produktion der HMT München und als Graf Almaviva in der Kammeroper München. Er errang mehrere Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben und ist Stipendiat der Yehudi Menuhin Live Music Now München e.V. sowie der Fritz Wunderlich-Gesellschaft e.V..

Davide Giovanni Tomasi wurde 1991 in Aosta geboren und schloss seine Studien in Novara und Siena mit Auszeichnung ab. Er besucht Meisterkurse in Pordenone und Graz bei Paolo Pegorano und Adriano del Sal.

Er hat mehr als fünfundzwanzig Preise bei internationalen Wettbewerben gewonnen, darunter einen Ersten Preis beim Tokyo International Guitar Competition und im Jahr 2017 einen Zweiten Preis beim ARD Wettbewerb (ein Erster Preis wurde nicht vergeben). Seine Konzerttätigkeit führte ihn an renommierte Häuser in vielen europäischen Ländern.

Marco Musso, Jahrgang 1992, studierte in Aosta und Lugano, wo er 2015 seinen Abschluss als Master mit Auszeichnung machte. Seine Studien vervollkommnete er in Pordenone und Graz bei Paolo Pegorano und Adriano del Sal. Er konzertiert in vielen europäischen Ländern und in den USA. Bei nationalen und internationalen Wettbewerben errang er mehr als 10 Preise. 2016 gründeten er und Davide Giovanni Tomasi das Gitarrenduo Tomasi + Musso.

Nachlese:

Klaus Kalchschmid, Musikkritiker der Süddeutschen Zeitung, schreibt in der Online-Ausgabe vom 08. Januar 2023 unter der Überschrift

„Liebesschmerz – Bariton Johannes Müller interpretiert klar und einfühlsam Schuberts „Winterreise“ in Pasing“,

von allen Bearbeitungen der Klavierpartie sei die für zwei Gitarren wohl die werkgetreuste; kaum je habe man etwas vermisst. Der Rezensent bescheinigt Jonas Müller einen feinen, exzellent geführten Bariton (https://www.sueddeutsche.de/muenchen/kammermusik-jonas-mueller-schuberts-winterreise-1.5728503).

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Für die meisten Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich unter einladungen@kulturforum-mwest.de oder bei unserer Kammermusikreihe unter info@kammermusik-pasing.de . Die Teilnahme ist dann nur nach erfolgter Bestätigung möglich.