WEGEN CORONA ABGESAGT!
Donnerstag, 29. Oktober 2020 um 19 Uhr hält Doris Fuchsberger einen Vortrag über die Villa des Filmstars Hans Albers im Festsaal im Alten Wirt in Obermenzing, Dorfstraße 39. Verbindliche Anmeldung ist erforderlich unter kulturforum.muenchen-west@web.de – coronabedingt mit Angabe von Name, Vorname, Adresse und Telefonnummer. Eintritt 10 €, für Mitglieder 8 €.
Ein unbequemer Filmstar aus Berlin und sein luxuriöses Domizil in Bayern: die Hans-Albers-Villa am Starnberger See soll aus dem Dornröschenschlaf erwachen!
Am 29. Oktober hält Doris Fuchsberger einen Vortrag über die Villa des Filmstars Hans Albers, den Ufa-Star aus Hamburg, der eine Villa am Starnberger See hatte. Mit Filmen wie der „Der Blaue Engel“ und „Große Freiheit Nr. 7“ oder Liedern wie „La Paloma“ und „Kleine Möve, flieg nach Helgoland“ blieb er bis heute als personifiziertes Nordlicht im kollektiven Gedächtnis. Hans Albers war der Prototyp eines Draufgängers von der Waterkant.
Was zog ihn an den Starnberger See? Hier – und nicht in seiner Heimat – lebte der Hanseat jahrzehntelang bis zu seinem Tod. Das erhöht gelegene Anwesen mit ausgedehntem Park, Bergblick und direktem Seezugang wurde 1935 von Hans Albers (1891-1960) erworben und zeitgemäß angepasst. Nach dessen Tod ging es an seine jüdische Lebensgefährtin Hansi Burg (1898-1975) über. 1971 veräußerte sie den Besitz an den Freistaat Bayern. An den Verkauf war die Auflage gekoppelt, dass der Besitz fortan öffentlichen Erholungszwecken dienen solle. Der Freistaat Bayern ignoriert die Vereinbarung bis heute.
Veräußerungsabsichten stoppte 2004 eine Petition des Kulturvereins Garatshausen. Nach Jahren des Leerstands kam die „Rosenvilla“ kürzlich zwar unter Denkmalschutz, es stellt sich jedoch die Frage, was mit der Hans-Albers-Villa und ihrem ausgedehnten Park geschehen soll, denn noch gibt es kein Konzept für eine öffentliche Nutzung.
Die Münchner „Historikerin aus Leidenschaft“ Doris Fuchsberger engagiert sich für den Erhalt des Anwesens und zeichnet ein liebevolles Bild von „Hans und Hansi“. Der umschwärmte Frauenheld Hans Albers hielt trotz seiner zahlreichen Affären immer an seiner großen Liebe Hansi Burg fest, einer jüdischen Schauspielerin, deren Familie im Holocaust umkam. Sie stellt das Anwesen als herausragenden Siedlungspunkt in einen topografischen und historischen Kontext und bietet erstmals eine Beschreibung von Haus und Garten, korrigiert Klischees und schildert tragische persönliche Hintergründe des glamourösen Paars und deckt auf, welche Rolle Joseph Goebbels dabei spielte.
Die Veranstaltung findet um 19 Uhr im Festsaal im Alten Wirt in Obermenzing, Dorfstraße 39, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln statt. Der Eintritt kostet für Mitglieder 8 €, für Nichtmitglieder 10 €. Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich unter kulturforum.muenchen-west@web.de – coronabedingt mit Angabe von Name, Vorname, Adresse und Telefonnummer. Während der Veranstaltung gibt es kein Essen, das sollte bitte vorher ab 18 Uhr eingenommen werden. Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich willkommen.