Man kann es so oder so sehen

150521-kupka-12021. Mai bis 09. Juli 2015 Gemeischaftsausstellung von Mio Kupka und László Maczky im Bürgerzentrum Rathaus Pasing.
Eröffnung war am Donnerstag, 21.05. von 19 bis 21 Uhr


Das Kulturforum München-West zeigt in der Pasinger Rathausgalerie im Bürgerzentrum in einer Gemeinschaftsausstellung Arbeiten der Malerin Mio Kupka sowie Fotografien des Architekten und Fotografen László Maczky.

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Mio Kupka: Weitblick; alleFotos: Kulturforum München-West e.V.

 

„Man kann es so oder so sehen“

Die Bilder von Mio Kupka sind ein „variables Spiel“, ein Spiel mit Farben, Kontrasten, Malweisen, Wahrnehmungen und Ausdrucksformen: „Man kann es so oder so sehen“. Spielerisch und leicht sind die Geschichten, die sie in ihren Bildern erzählt. Die Geschichten sind nicht eindeutig. Sie sind variabel. Es sind Geschichten von Männern und Frauen, von Beziehungen, von Nähe und Zurückweisung, von Begehren und Ablehnung, vom Alleinsein in mitten von Anderen. Das sind alles ganz normale, alltägliche Gefühle und Befindlichkeiten, die Mio Kupka aber so darstellt, dass sich ein Gefühl der Sehnsucht und Melancholie einstellt. Es ist eine Art romantischer Reminiszenz: Die Unmöglichkeit bestimmter Sehnsüchte bleibt bewusst, unbestritten und vollkommen akzeptiert, gleichzeitig aber entsteht eine Art abgeklärtes Berührtsein, ein Genuss der Vergeblichkeit wider besseres Wissen. Selten werden Personen im Ganzen gezeigt, meist nur Teile der Figuren. Manche Bilder sind auf mehrere Tafeln verteilt komponiert, wobei verschiedene Kombinationen und Zusammensetzungen der Tafeln möglich und beabsichtigt sind. In ihrer Maltechnik ist die 1948 in Lugano/Schweiz geborene und aufgewachsene Künstlerin ambivalent, einerseits ist beispielsweise der Bildhintergrund farblich unauffällig, andererseits dick und pastos gemalt. Kupka, bekannt auch unter ihrem Mädchennamen Morganti, lebt seit 1972 in München. Sie hat regelmäßige Einzelausstellungen und nimmt an Gemeinschaftsausstellungen teil.

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László Maczky: Toscanalandschaft

 

Rhythmus der Stille

László Maczky, der 1952 in Stuttgart geboren wurde, ist seit 1978 freischaffender Fotograf mit internationalen Ausstellungen und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Zeitungen. Er lebt in München und in Ungarn. Seine Fotografien fordern den Betrachter heraus: nicht, weil sie mit schreienden Motiven und Coverglanz provozieren, sondern im Gegenteil: der Fotograf filtert Details unserer Wirklichkeit aus dem optischen Dauerbeschuss unseres Zeitgeists. Er schärft den Blick für das ästhetisch Besondere und erzeugt mit eindringlichen, künstlerischen Stilmitteln einen Rhythmus der Stille, den wir heute kaum mehr gewohnt sind. Die Präsenz grafischer Gestaltungsmittel, klarer Linien und Formen, der kompositorische Einsatz von Asymmetrien und die rhythmische Reihung mancher Motive, verdeutlichen László Maczkys Anliegen einer künstlerischen Reduzierung auf das Wesentliche. Der Fotograf löst seine Motive aus Zeit und Raum und konkretisiert sie zu Zeichen, zu etwas Absoluten. Die daraus entstehende ästhetische Klarheit und inhaltliche Offenheit seiner Werke bietet einen weiten Raum für Assoziationen.

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László Maczky: Mequita

 

Die Eröffnung ist am Donnerstag, 21.05., von 19 bis 21 Uhr, der Eintritt ist frei. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Bürgerzentrums (Montag 7.30 – 16.00 Uhr, Dienstag 8.00 – 18.00 Uhr, Mittwoch 7.30 – 16.00 Uhr, Donnerstag 8.00 – 17.00 Uhr und Freitag 7.30 – 13.00 Uhr) besucht werden, der Eingang ist über die Rathausgasse.

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Mio Kupka: Frau im Spiegel