Donnerstag, 27.06.2019 um 19.30 Uhr Wissenschaftsreihe: Der Historiker Stefan Lindl im Gespräch mit dem Politiker Raoul Koether unter dem Titel „Zeit der Asymmetrie: Warum nicht Trump danken lernen?“ Ebenböckhaus, München-Pasing, Ebenböckstr. 11. Eintritt frei, Spenden willkommen. Anmeldung unter kulturforum.muenchen-west@web.de
Wissenschaft und Politik in Zeiten der Asymmetrie
Der Historiker Stefan Lindl im Gespräch mit dem Politiker Raoul Koether
„Trump, Seehofer, Johnson agieren nationalstaatlich, exklusiv, insulär, protektionistisch, antiliberal, antiglobal, antitransnational, antiinternational, diskriminierend, unchristlich. Sie verkörpern die Gegenentwürfe der Werte, die sich seit Ende der 1980er Jahre entwickelten und über die 1990er Jahre in einigen Bereichen der Gesellschaften etablierten.
Jedoch sind alle drei wertvoll. Wir werden lernen müssen ihnen zu danken. An diesen Figuren müssen wir uns abarbeiten, indem wir uns positionieren. Wollen wir das 19. Jahrhundert, Einheit, starke Normative, Nationalstaat, Ausgrenzung, Diskriminierung und Unmenschlichkeit? Oder wollen wir die Ideale des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts, die bedeuten Vielfalt in allen Bereichen, starke Grundnormative, Globalität und die Vermeidung von Diskriminierung, die uns so arg im Griff hat? Wollen wir Menschlichkeit? Aber die Politik hat vergessen sich selbst zu reformieren, damit diese Ideen auch gelebt werden können.
Das 21. Jahrhundert steht vor internationalen und globalen Aufgaben, weil wir alle auf einer Welt leben. Wir können uns nicht homöopathisieren, den Globus in Globoli atomisieren. Bis auf weiteres sind wir alle zusammen auf diesem Planeten gefangen. Zunehmend wird deswegen Raum knapp und Luft nicht nur dreckig, sondern auch warm.“
Im Rahmen der Wissenschaftsreihe des Kulturforums diskutieren der Historiker Stefan Lindl und der Politiker Raoul Koether über diese Thesen. Sie sind herzlich eingeladen zuzuhören, sich zu amüsieren und mitzureden.
Priv. Doz. Dr. habil. Stefan Lindl ist Historiker und Autor und lehrt an der Universität Augsburg am Lehrstuhl für Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte. 2013 erhielt er den „Preis für gute Lehre“ vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Forschung.
Raoul Koether ist seit mehr als 20 Jahren auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene politisch tätig. Der Ingenieur und Unternehmensberater für Krisenprojektmanagement ist Lehrbeauftragter an der Universität der Bundeswehr und der Akademie Mode und Design.