Montag 3. Dezember 2018 um 19.30 Uhr Lesung: Franz Adam und Thomas Betz lesen Texte von bzw. über den Pasinger „Revolutionsschriftsteller und Verleger“ H. F. S. Bachmair im Ebenböckhaus, Ebenböckstr. 11, 81241 München. Eintritt 8 Euro, für Mitglieder im Kulturforum München-West 5 Euro.
Zur Titelseite: Revolution in Pasing 1918/19
Die Literaturwissenschaftler und Redakteure Franz Adam und Thomas Betz berichten über das ungewöhnliche Leben von Heinrich F. S. Bachmair (1889–1960) im Zeitalter der Krisen. Der Literat, Verleger und Wegbereiter der expressionistischen Avantgarde in München und Berlin war 1919 Protagonist der örtlichen Revolutionsereignisse. Bereits 1913 hat er eine literarische Zeitschrift „Revolution“ herausgegeben. Präsentiert werden Texte und Briefe von ihm und einigen seiner berühmten oder vergessenen Zeitgenossen.
Bachmair war aktives Mitgliedin der Münchner und Pasinger USPD und im „Rat geistiger Arbeiter“ In dieser Eigenschaft war er eine kurze Zeit Zensor und Redakteur der Pasinger Zeitung. Bald darauf, als sich die Revolution weiter radikalisierte, war er maßgeblich an der Ausrufung der Räterepublik auf dem Pasinger Marienplatz am 7. April 1919 beteiligt. Nach der Niederschlagung der Revolution am 1. Mai 1919 floh er, wurde aber einen Monat später denunziert, verhaftet und wegen seiner Teilnahme an der Revolution zu eineinhalb Jahren Festungshaft verurteilt.
Von Beruf war Bachmair Literat und Verleger. Er engagierte sich für die literarische Avantgarde und war u. a. befreundet mit Johannes R. Becher, dessen frühe Arbeiten er herausgab. Auch Oskar Maria Graf gehörte zum Kreis derer, die er früh förderte und publizierte. Graf erzählt in seinen Erinnerungen „Gelächter von außen“ auch von Bachmair während der Revolution.