Anton Ruppert zum 75.

Glückwunsch von Moritz Eggert

Anton Rupperts Musik. Damals spielte ich Klavier in Roger Epples Ensemble für Neue Musik, wir waren unterwegs in Kiew, als Vertreter der Landeshauptstadt. Auf unserem Programm war auch ein Stück von Ruppert.

„Der schreibt die Musik so schnell auf, wie sie ihm in den Kopf kommt“, sagte Roger Epple zu mir, was mich damals ungeheuer beeindruckte. Ich fragte mich ob es möglich sei, noch schneller als der eigene Kopf zu sein. Wenn es jemand kann, dann Ruppert, dachte ich.

Das Stück von Ruppert war fantastisch, es war eine knisternde, höchst phantasievolle und energetische Musik. Das Knirschen der Feder auf dem Papier war zu Klang geworden, so etwas hatte ich noch nie gehört.

In den folgenden Jahren hatte ich das Glück, immer wieder mit den Rupperts zu tun zu haben. Sein Sohn dirigierte eine meiner ersten Orchesteruraufführungen, Anton selber korrepetierte meine Oper „Helle Nächte“ in der Staatsoper und war mir bei dieser schwierigen Produktion ein Freund und Unterstützer, auf den man sich immer verlassen konnte. Einmal hielt man ihn sogar für meinen Vater. Darauf war ich stolz.

Lieber Anton, Du bist einer der wunderbarsten Kollegen, die ich kenne – zutiefst musikalisch, originell, voller Witz und Humor, voller Neugier auf das was kommt. Du bist einer der Gründe warum ich München (diese ja auch nicht immer einfache Stadt), lieben kann. Nie würde ich daran zweifeln, dass Du Dir selber treu sein wirst. Und dafür bin ich, sind wir alle Dir dankbar.”

Dem ist nichts hinzuzufügen – Herzlichen Glückwunsch, lieber Toni!


Dieser Text von Moritz Eggert ist in dem Buch zu Anton Rupperts 75. Geburtstag enthalten, herausgegeben vom Kulturforum München-West e.V. und dem Verein Kammermusik Pasing und zu beziehen über Walther Weck, tel 089 - 8888 903.