Programm

     

1. Pasinger Gitarren Festival

10. bis 13. Oktober 2013 im Ebenböckhaus, Ebenböckstr. 11

Programm vom 11.10.   Programm vom 12.10.   Programm vom 13.10.


Adresse des Schirmherrn des 1. Pasinger Gitarrenfestivals, Prof. Dr. Siegfried Mauser, Präsident der Hochschule für Musik und Theater München.

Ich weiß nicht, wie viele Gitarren in München pro Jahr verkauft werden, ich weiß auch nicht, wie viele junge Kinder und Jugendliche von einer Gitarre träumen und „Luftgitarre“ spielen, ich weiß auch nicht, wie viele dann auch tatsächlich Gitarre lernen und üben. Aber ich kann täglich die vielen Gitarren sehen, die auf dem Rücken, über der Schulter durch München getragen werden. Und da habe ich den Eindruck: Gitarre ist das meistgespielte Instrument in unserer Zeit. Das ist sicher zunächst die Folge der Rock- und Popkultur, bei der die Gitarre das Klavier abgelöst hat und einen ungeahnten, in der Musikgeschichte nie da gewesenen Siegeszug erlebt hat. Die Ahnherrin der Gitarre, die Laute genoss im 15./16.Jahrhundert eine ähnliche Popularität und sogar zu Beethovens Zeit war die Biedermeiergitarre ein beliebtes und in den Konzertsälen anerkanntes Instrument, bis sie, wie es seinerzeit hieß, als „OPFER DES KLAVIERS“ von eben diesem abgelöst wurde. In Spanien hat sie diese herausragende Rolle, erst einmal Dank des Flamenco, nie verloren und von dort kamen dann Anfang des 20.Jahrhunderts mit Francisco Tárregas, Miguel Llobet und Andrès Segovia, um nur einige Namen herauszugreifen, neue wichtige Impulse hin zur klassischen Musik für die moderne klassische Gitarre.

Bei der „Kammermusik in Pasing“ melden sich fast jede Woche Musiker, die hier auftreten wollen, darunter auch immer wieder Gitarristen. Da entstand die Idee, dieses im Konzertbetrieb unterrepräsentierte Instrument mit einem eigenen Gitarrenfestival heraus zu heben und ihm mehr Bedeutung zu geben.

Da fügt es sich gut, dass es in Pasing für die Gitarre, die ja im Gegensatz zum Klavier oder anderen Instrumenten, keine so große Klangfülle zu entfalten vermag – es sei denn, man verstärkt sie elektronisch – einen kleinen Saal, den sog. „Flöz“ im Ebenböckhaus gibt, der sich für Konzerte im intimen Rahmen wunderbar eignet. Das Ambiente mit dem schönen parkähnlichen Garten lädt geradezu ein, es mit Musik zu erfüllen. Auch die im heutigen Musikleben selten zu erlebenden Lauteninstrumente sollen hier einen geeigneten Rahmen finden.

So kann diese – zunächst noch – kleine Initiative zwei Zielen dienen: Zum einen soll Kultur auch dezentral angeboten werden, nicht alles muss im Zentrum stattfinden. Und: Pasing, ein Stadtteil, der derzeit durch vielfältige Baumaßnahmen umgestaltet und ja fast verunstaltet wird, soll durch kulturelle Initiativen belebt und aufgewertet werden und nicht ganz dem Kommerz zum Opfer fallen.