Mitreißende Musizierlust


„Wer sie kennt, der liebt sie, wer sie noch nicht kennt, lernt sie heute Abend lieben,“ so stellte Walther Weck, der Initiator und Organisator der neuen Kammermusikreihe in Pasing, das „Verdandi Trio“ vor: die beiden Münchner Philharmonikerinnen Ilona Cudek, Stimmführerin der Violinen und die Cellistin Elke Funk-Hoever sowie Mirjam von Kirschten am Klavier. Und in der Tat, die Musizierlust der drei hochkarätigen Musikerinnen, ihr Virtuosentum und ihre Empfindungstiefe nahmen die Zuhörer schon beim anfänglichen Klaviertrio von Joseph Haydn gefangen. Und dann reichte der musikalische Bogen bis zum Tango, die Ausdruckspalette vom zartesten Pianissimo über satten, sorgfältig ausbalancierten Trioklang bis zu den leidenschaftlichen Ausbrüchen von Ilona Cudek in den ungarischen Tänzen von Johannes Brahms und den hinreißend gespielten Tangos. Zum Sterben schön ließ Elke Funk-Hoever den „Schwan“ von Saint-Saens singen. Und beiden war Mirjam von Kirschten eine einfühlsame, hellwache Partnerin am Klavier, stets um die richtige Balance und die beglückenden Übergänge besorgt. Mit Gustav Holländers „Kinderlied“ rührten sie die Herzen der verzauberten Zuhörer und bei Francois Behrs „Spatz am Dach“ saßen sie plötzlich alle drei am Klavier und hatten dabei solchen Spaß daran 3-, 4- und 5-händig auf die Tasten zu hämmern, daß der ganze Saal mitlachte.

Ein gelungener Abend, der die diesjährige Kammermusikreihe im ehemaligen Rathaussaal der VHS in Pasing mit einem fulminanten Höhepunkt abschloss.

Langer Applaus, Zugaben.

Im neuen Jahr wird die Reihe in Münchens kleinstem Kammermusiksaal fortgesetzt.




Verdandi-Trio