Kammermusik in Pasing
Unter dem Motto „Das waren Zeiten“ gaben der Solocellist der ‚Münchner Symphoniker’ Christopher Barritt und Joan Schneider einen Kammermusikabend für Cello und Klavier im ausverkauften neuen Konzertsaal der Volkshochschule Pasing. Neben klassischen Werken von Franz Schubert (der Arpeggione Sonate) und Ludwig van Beethoven (Sonate Op.102 Nr.2) führten die Musiker zwei zeitgenössische Stücke auf.
Von Roger Jannotta, einem in München lebenden amerikanischen Komponisten, wurde „Zeiten“ aufgeführt, dessen teils mit Jazzeinflüssen bereicherte Musik in der abwechslungsreichen und sensiblen Interpretation der beiden Musiker überzeugte.
In „Sleep on“ schildert der englische Komponist Mark-Anthony Turnage in zarten aber auch leidenschaftlichen Tönen verschiedene Aspekte der Nacht. Der Cellist Christopher Barritt zeigte besonders im zweiten Satz, einem Solostück für sein Instrument, das besondere technische Anforderungen stellte, eindrucksvoll sein cellistisches Können und seine Musikalität.
Joan Schneider bewies ihre Gabe als äußerst einfühlsame Kammermusikpartnerin auch bei Schuberts berühmter ‚Arpeggione-Sonate’. Sie traf genau den wienerischen Ton, mit dem sie das feine und virtuose Spiel Christopher Barritts begleitete.
Zum Schluß stand Beethovens letzte Cellosonate auf dem Programm. Seinen bedeutungsschweren langsamen Satz verfolgte das Publikum konzentriert und gebannt. Im abschließenden Fugatosatz, einer Ausnahme in Beethovens Cellosonaten, brillierten beide Musiker noch einmal. Ihre reife Interpretation dieses Werkes bewies tiefes Verständnis für das Spätwerk des Komponisten.
Dem begeisterten Publikum wurde klar: Der Flügel des Kulturforums München-West, der den ehemaligen Rathaussaal in der Volkshochschule Pasing zu einem schönen Kammermusiksaal macht (Münchens neuestem und kleinsten!) hat sich schon jetzt gelohnt. Von Publikum und Musikern wurde er hoch erfreut angenommen. Der Dank dafür gebührt dem Verein mit dem einfallsreichen, unermüdlichen Flügel-Initiator Walther Weck sowie den Spendern und dem BA 21, die den Kauf des Flügels ermöglicht haben.