Pressespiegel

Berichte vom Benefizkonzerts: "Pasing braucht Flügel"

16.02.2010: Aubinger-Neuaubinger Zeitung (Textdarstellung)


Künstler begeistert gefeiert

Benefizkonzert mit einem ansprechenden Musikprogramm

Pasing - Das Benefizkonzert für einen Konzertflügel, ein Kooperationsprojekt des Kulturforums München-West und der Pasinger Volkshochschule im „Alten Rathaussaal" von Pasing, der bis zum letzten Platz besetzt war, hat alle Besucher begeistert. 105 Jahre nach der Stadterhebung ist ein Traum Wirklichkeit geworden: Der nach dem Chronisten Schaehle „vortreffliche Saal des Stadtrats" ist zum stimmungsvollen Musiksaal geworden. Der ehemalige Sitzungssaal eignet sich mit seiner denkmalgeschützten Stuckdecke und dem schönen Parkettboden bestens auch als Kammermusiksaal. Jetzt hat Pasing neben "Münchens kleinstem Opernhaus" in der Pasinger Fabrik auch Münchens "kleinsten Kammermusiksaal".


Der Flügel wurde von Walther Weck, dem Initiator der Idee, schwungvoll von seiner roten Verhüllung befreit. Das 30 Jahre alte Instrument, das alle durch seinen schönen, warmen Klang überzeugt, ist vorläufig noch eine Leihgabe. Weck gelang es, 16 Musiker für die Idee zu begeistern, bei einem Benefizkonzert ohne Gage mitzuwirken, unterstützt von der Vorsitzenden des Kulturforums, Gudrun Koppers-Weck, von Christiane Wetzels, der tatkräftigen Kooperationspartnerin und Hausherrin der Volkshochschule an der Bäckerstraße 14, sowie von. einem ehrenamtlichen Team.

Die Künstlerinnen und Künstler wurden begeistert gefeiert, das Programm bot Kammermusik aus unterschiedlichen musikalischen Perioden und Stilrichtungen. Der Komponist Thomas Krehan zog die Zuhörer sofort in seinen Bann mit der „Kleinen Suite nach griechischen Volksliedern", Inge und Kay Westermann spielten vierhändig stilsicher eine Mozart-Sonate. Marita Matschke führte mit einer Etüde von Franz Liszt das ganze Klangspektrum des Flügels sehr sensibel vor. Maria Rost am Klavier, Jürgen Paulus an der Klarinette und Jost-H. Hecker am Violoncello interpretierten klanglich sehr gut ausbalanciert einen Satz aus dem Klarinettentrio von Brahms.

Michio Miyagis Stück „Harn No Ami" (Frühlingsmeer), engagiert dargeboten von Sara Vargas-Barritt an der Flöte und Yuki Hiura-Drobisz am Klavier, verband japanische und europäische Klänge. Kontrastprogramm dazu war das West Side Story-Medley nach Leonard Bernstein, von Altsaxophonist Roger Janotta hervorragend arrangiert und gespielt, von Joan Schneider am Klavier temperamentvoll begleitet.

Einen letzten mitreißenden Höhepunkt bot das „Verdandi-Trio" mit Ilona Cudek an der Violine, Elke Funk-Hoever am Violoncello und Mirjam von Kirschen am Klavier hingebungsvoll und komödiantisch aufgeführte Salonmusik, von der das Publikum nicht genug bekommen konnte.

Verdandi ist die nordische Schicksalsgöttin, die den Lebensfaden verlängert. Dass sich die Norne auch für die Fortsetzung der gerade so erfolgreich begonnenen Kammermusikreihe einsetzt, das wünschen wir den Veranstaltern. Ebenso, dass das Geld für den bislang erst geliehenen Flügel und in Zukunft auch für die Gagen der Musiker zusammenkommt.

Weitere Kammerkonzerte mit einem interessanten Programm sind bereits in Planung: Am Sonntag, 18. April, spielen fünf junge Musikerinnen unter anderem das Forellenquintett von Franz Schubert. Am Sonntag, 18. Juli, folgt das Klarinettentrio, das sich am Samstag schon überzeugend eingeführt hat, und am Sonntag, 9. Oktober, feiern „Los Pasingueros" in einem zweiten Benefizkonzert ein Revival. mkr