Lenbach-Quartett

Das Lenbach-Quartett wurde 2004 von vier solistisch ausgebildeten Musikern, die sich bei den Münchner Philharmonikern zusammenfanden, aus dem Bedürfnis gegründet, sich neben der Orchesterarbeit intensiv der Kammermusik zu widmen, um ihren individuellen Ausdruckswillen in besonderer Klanggestalt zu verwirklichen. Namensgeber ist der Münchner Maler Franz v. Lenbach, der 2004 seinen 100. Todestag hatte.

Lenbach-Quartett im Gasteig

Wolfram Lohschütz, Violine Yusi Chen, Violine Julio Lopez, Viola Joachim Wohlgemuth, Cello

Alle vier Musiker bringen neben vielen kammermusikalischen Ideen auch umfangreiche Erfahrungen aus der Arbeit in großen Sinfonie- sowie Kammerorchestern und als Solisten mit.

Seit seinem Debut in München konzertierte das Ensemble bereits in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz.

Das Repertoire des Lenbach-Quartetts besteht hauptsächlich aus den Meisterwerken der Wiener Klassik und Romantik, aber auch die Musik des 20. Jahrhunderts wird zunehmend in die Programme gesetzt.

Wolfram Lohschütz, der Primarius des Quartetts, erhielt seinen ersten Violinunterricht im Alter von fünf Jahren; bereits zwei Jahre später wurde er in die Klasse von Prof. Gert Hoelscher an der Würzburger Musikhochschule aufgenommen. In dieser Zeit gewann Wolfram Lohschütz mehrere 1. Preise beim Landes- und Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“.

Nach Abitur und Studium in der Meisterklasse bei Prof. Igor Ozim in Köln und Bern erhielt Lohschütz ein Stipendium für ein Studium an der renommierten New Yorker Juilliard School bei Dorothy DeLay.

Er absolvierte u.a. Meisterkurse bei Max Rostal, Valery Klimov und Yfrah Neaman, kammermusikalisch wurde er vor allem vom Amadeus-, vom Juilliard-Quartett und von Samuel Sanders beeinflußt.

Wolfram Lohschütz wirkte u.a. im Mainzer Kammerorchester, der Deutschen Kammerakademie Neuss, im Bach-Collegium Stuttgart sowie im Aspen Festival Orchestra mit und war 1989 unter Leonard Bernstein, Semyon Bychkov und Christoph Eschenbach Konzertmeister im Schleswig-Holstein-Festival-Orchester.

Seit 1990 ist er als 1.Geiger bei den Münchner Philharmonikern engagiert, wo er u.a. unter Sergiu Celibidache, James Levine und Christian Thielemann spielte. Außerdem ist Lohschütz Mitglied der Philharmonischen Solisten und entfaltet eine rege Kammermusiktätigkeit, u.a. mit dem Philharmonischen Streichtrio München.

Der in China geborene Musiker Yusi Chen begann im Alter von sechs Jahren, Geige zu spielen. Bereits mit 14 Jahren wurde er in das Musikgymnasium zum Studium bei dem russischen Geiger Prof. Evgeniy Mikhailovich aufgenommen.

Im Jahre 2001 erhielt er einen Studienplatz bei Prof. Eberhard Feltz an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin, wo er sein künstlerisches Diplom „mit Auszeichnung“ abschloß. Schon während seines Studiums war er als Akademist im Konzerthaus-Orchester Berlin engagiert.

Yusi Chen absolvierte zahlreiche Kammermusik-Kurse, u.a. das Kammermusik-Festival in Berlin (mit Wolfgang Boettcher), im Allgäu (mit Stephane Picard) sowie in Bad Bentheim / Niedersachsen (E. Feltz).

Nach seinem Studium war Yusi Chen zunächst als 1.Geiger Aushilfe bei den Münchner Philharmonikern, danach Vorspieler der 2.Geigen bei den Stuttgarter Philharmonikern. Seit 2008 ist Yusi Chen als 1.Geiger bei den Münchner Philharmonikern engagiert.

Julio Lopez wurde 1980 in Honduras geboren. Er begann seine musikalische Ausbildung an der „Escuela de Musica Victoriano Lopez“ und erhielt dort Bratschenunterricht bei Prof. Ruben Moncada.

1997/98 war er Solobratscher des Sinfonie- und Kammerorchesters von San Pedro Sula, Honduras. 1999 erlangte Julio Lopez ein Voll-Stipendium an der „University of Southern Mississippi“, wo er bei Dr. Michael Kimber studierte.

2001/02 war er Preisträger des William T.Award – Wettbewerbs in Hattiesburg, Mississippi, 2006 erhielt er den 1.Preis beim Internationalen Wettbewerb Villa Llanes in Asturias, Spanien.
2007 beendete er sein Studium bei Prof. Wolfram Christ an der Musikhochschule Freiburg „mit Auszeichnung“.

Weitere wichtige Anregungen erhielt Julio Lopez u.a. auch bei Robeto Diaz, Hartmut Rohde, Walter Küssner, Csaba Erdelyi sowie Yuri Gandelsman und Alexander Brussulovsky.

Zu seinen Kammermusik-Partnern zählen im Rahmen der Stiftung Villa Musica und der Gustav-Mahler-Akademie u.a. Künstler wie Gerhard Schulz, Klaus Stoll, N.Chumachenco, E. Haffner sowie P.Demenga, T.Varga und R. Levin.

Nach seiner Tätigkeit im Gewandhausorchester Leipzig ist Julio Lopez seit 2007 Mitglied der Münchner Philharmoniker.

Der aus Augsburg stammende Cellist Joachim Wohlgemuth erhielt bereits im Alter von sieben Jahren seinen ersten Cello-Unterricht. Mit 14 Jahren wurde er dann als Jungstudent in die Klasse von H. Tröndle am L.-Mozart-Konservatorium Augsburg aufgenommen und setzte sein Studium bei Prof. Helmar Stiehler an der Musikhochschule München fort. 2005 absolvierte er mit Bravour seine künstlerische Diplomprüfung und wurde für die Meisterklasse zugelassen.

Bereits vor der Diplomprüfung wurde Joachim Wohlgemuth im Mai 2005 in die Orchester-Akademie der Bayer. Staatsoper aufgenommen, wo er bis 2007 bei zahlreichen Opern mitwirkte und mehrfach als Solist bei Kammer- und Orchesterkonzerten auftrat.

Joachim Wohlgemuth ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe: u.a. erhielt er den Kunstförderpreis Augsburg und den 1. Preis beim Musikwettbewerb für Cello des Lions Club München. 1995 wurde er mit seinem Streichquartett Bundespreisträger beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. Förderpreise ermöglichten Ihnen u.a. eine Konzertreise nach Portugal sowie Rundfunk-Aufnahmen.

Wichtige künstlerische Impulse erhielt Joachim Wohlgemuth bei Solo- und Kammermusik-Kursen bei Franz Beyer, Thomas Brandis, Martin Ostertag und Guido Schiefen.

Seit September 2007 ist er Mitglied der Münchner Philharmoniker.


Programm vom 13.11.2010