MusikTheaterWerkstatt Frankfurt
Florian Appel und Franz Leander Klee
im schatten geduckter sonnen
wuchert nächtlich - gedanke
versponnen zu vager idee
eignet dem mangel an tageslicht
seltsam klares einsehen
nicht selten verlöschend -
in morgenröten
kreisend die wiederkehr jener musik
(abseitig lärmender taghelle)
kernenthüllt
stets den neuen tag vermutend
florian appel
Das Programm der MusikTheaterWerkstatt Frankfurt verbindet Klaviermusik und Texte zu einem kammerartigen Hör- und Schauspiel. Die beiden Protagonisten Florian Appel und Franz Leander Klee pendeln wechselseitig zwischen Instrument und Lesetischchen.
Musik:
Bartók, Brahms, Chopin, Janácek, Ligeti, Mozart, Schubert, Schumann, Skrjabin
Text:
Bichsel, Handke, Hellinger, von Hentig, Hildesheimer, Kronauer, Ransmayr, Sebald, R. Walser
franz leander klee
wurde 1971 in zams (tirol) geboren und erhielt für seine spätere künstlerische laufbahn erste prägende eindrücke als mitglied im kinderchor der oper frankfurt.
unterricht bei eike wernhard, claus kühnl und volkmar olbrich in den fächern klavier, komposition und dirigieren setzten seine studien fort.
noch während seiner studienzeit gründete er „dein hackfleisch“, einen zusammenschluss von komponisten, instrumentalisten, schauspielern und literaten zur realisation von stücken im bereich des experimentellen musiktheaters. die dichterin brigitte bee und der bildende künstler wolfgang klee sind in diesem zusammenhang als wichtige förderer und impulsgeber zu nennen.
von 1996 bis 2006 war franz klee als korrepetitor und kapellmeister an den opernhäusern düsseldorf und bern engagiert. während dieser zeit erarbeitete er sich ein umfangreiches repertoire an opern, operetten und musicals.
so zeichnete er während seiner berner zeit für die choreinstudierung der oper „leonce und lena“ (ua) von christian henking, sowie für die leitung des 2. orchesters der oper „drei schwestern“ von peter eötvös verantwortlich. ausserdem war er gründer und leiter der konzertreihe „neue musik in der mansarde“ am stadttheater bern. im rahmen dieser reihe realisierte er mit dem tenor kim schrader die schweizer erstaufführung des „heine liederbuches“ von wilhelm killmayer.
seit 2006 führt er seine theaterarbeit als freischaffender künstler fort. 2007 war franz klee zusammen mit florian appel als musikalischer leiter einer fledermaus-produktion am deutschen theater berlin zu gast. im mai 2008 war er musikalischer leiter der produktion „geister“ von bernhard könig in der tonhalle düsseldorf. im gleichen jahr entstand "zellkern", eine arbeit im rahmen der reihe "implantate" der frankfurter choreographin evelin stadler, in einem bühnenbild von wolfgang klee.
weiterhin ist er den opernhäusern düsseldorf und antwerpen als gast verbunden. in düsseldorf war er als musikalischer assistent für eine neuproduktion der oper „moses und aron“ engagiert. in gleicher funktion wird er ab august in antwerpen für die oper „wozzeck“ arbeiten. im konzertanten sinfonischen bereich dirigierte er wiederholt die bad reichenhaller philharmonie.
mit der musiktheaterwerkstatt frankfurt sind in den letzten drei jahren zahlreiche arbeiten entstanden. in der regie der schweizer theaterschaffenden cristina teuscher entstand 2007 "heimweh" ein musikalisches theater. in dieser produktion wurde eine aufführung der „song books“ von john cage unter einsatz von elektronik sowie die uraufführung des liederzyklus „herbeck liederbuch“ von franz klee realisiert.